Gicht ist eine Purin-Stoffwechsel-Erkrankung – herbeigeführt durch regelmäßiges Essen purinhaltiger Nahrung* –, die unbehandelt in Schüben verläuft. Erkennbar wird die Gicht, wenn sich Urat (Harnsäurekristalle) in verschiedenen Gelenken, an Sehenscheiden einlagern bzw. zu Knorpelveränderungen führen.
Die akute Gicht ist gekennzeichnet durch Gelenkschmerzen, Rötung und Schwellung betroffener Gelenke (dazu auffällige Wärmeentwicklung an den entsprechenden Stellen) sowie starken Empfindlichkeiten bei Berührungen. Gelegentlich treten sogar weitere Symptome auf: Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit, Herzrasen. Langfristig können auch noch die Nieren geschädigt werden, und das ist irreparabel (Niereninsuffizienz = chronisches Nierenversagen), was zur Dialysebehandlung oder zur Nierentransplantation nötigt).
Die Gicht ist gut therapierbar, denn der Patient kann oft schnell beschwerdefrei werden und dauerhaft ohne Gicht-Anfälle leben. Dazu muss der Harnsäurewert dauerhaft unter die 6-Milligramm-Grenze pro Deziliter gesenkt werden. Das wird erreicht durch harnsäuresenkende Medikamente sowie das Weglassen bzw. Reduzieren gichtfördernder purinhaltiger Lebensmittel. Soll die Therapie erfolgreich sein, muss der Harnsäurewert dauerhaft unter 6 Milligramm pro Deziliter (0,1 Liter) gesenkt werden. (Der Harnsäurewert wird mittels Laboruntersuchung des Blutes ermittelt.)
Bei einer leichten Hyperurikämie kann eine Ernährungsumstellung schon allein das Absenken des Harnsäurespiegels herbeiführen, und man kommt ohne Medikamente aus. Dabei muss man später nicht dauerhaft auf alles in der Fußnote Aufgezählte verzichten, sondern kann mit geringeren Verzehrmengen als bis dato das Halten eines niedrigen Harnsäurespiegels erreichen.
* Purinhaltige Lebensmittel sind insbesondere Fleisch, Wurst, Innereien, Geflügel mit Haut, aber auch teilweise Meerestiere (Schalen- und Krustentiere und einige Nahrungsmittel mit Fisch [Ölsardinen, Sardellen, Hering, Lachs, Thunfisch]). Auch Bier und Spirituosen sind nicht günstig, auch ein hoher Anteil an Hülsenfrüchten (Sojabohnen, Linsen, Erbsen u.a.) bzw. bestimmten Gemüsesorten (Kohl, Spinat, Spargel) ist bei Auftreten von Gicht herunterzufahren.