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Informationen über das Reiseland Tschechien
Offiziell heißt unser Nachbarland seit dem 1. Januar 1993 – im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei – „Česká republika“, aber auch das Kürzel „Česko“ ist in Gebrauch. Im Deutschen wird der Begriff „Tschechien“ präferiert, die offizielle Bezeichnung ist der längere Name „Tschechische Republik“.
Das ältere Wort „Tschechei“ hat aus historischen Gründen (Begriff „Rest-Tschechei“ in den 1930er-Jahren) bei den Tschechen einen sehr negativen Klang, und es ist daher nicht empfehlenswert, ihn zu verwenden. Der historische Begriff „Böhmen“ (vom Königreich Böhmen) hingegen ist okay, ins Tschechische übersetzt heißt Böhmen: Čechy. Geht es um die tschechische Küche, so ist meist die traditionelle böhmische Küche gemeint. Die Übersetzung der Wörter „tschechisch“ bzw. „böhmisch“ ist dieselbe: český.
Die tschechische Übersetzung für den großen östlich-/südöstlichen Landesteil „Mähren“ lautet „Morava“ (Ableitung: moravský) und kann Ihnen hier und da mal unterkommen. Der Begriff stammt vom Flussnamen Morava (Donau-Nebenfluss March) ab. Die mährische Metropole ist Brno (Brünn), früher war Olomouc (Olmütz) die Hauptstadt Mährens.
Eine Amtssprache ist in Tschechien zwar nicht festgelegt, aber automatisch ist es natürlich Tschechisch. Slowakisch wurde im Jahre 2004 der tschechischen Sprache per Gesetz gleichgestellt.
Mehrere Polizeien in Tschechien
Neben der Policie České republiky (Staatliche Polizei der Tschechischen Republik) gibt es Stadtpolizeien (městská policie – irrtümlichweise als „Kurpolizei“ bezeichnet, aber es gibt die Stadtpolizei nicht nur in den Kurorten …) und uniformierte Gemeindepolizeien (obecní policie) bzw. die für das Militär zuständige Militärpolizei (Vojenská policie).
Die tschechische Wirtschaft
Historisch gehörte die tschechische Region wegen ihrer Industrie (insbesondere der Autoindustrie als „Lokomotive der Wirtschaft“) zu den am meisten entwickelten Ländern in Europa. Auch zwischen 1945 und 1989 hatte die damalige Tschechoslowakei einen sehr guten Stand innerhalb des Ostblocks, fiel aber in der Wirtschaftskraft auf Grund der praktizierten staatlichen Zentralverwaltung und der RGW-Verpflichtungen (verringerte Nutzung von Produktionskapazitäten zugunsten von Agrarländern) innerhalb Europas ab.
Seit den 1990er-Jahren, in denen viel privatisiert wurde, erfreut sich die tschechische Wirtschaft eines Aufwärtstrends und nähert sich dem Durchschnitt der EU-Staaten an. Klares Zugpferd der wirtschaftlichen Entwicklung ist die Hauptstadt Prag, die für sich genommen bei einer Erhebung im Jahre 2005 in Bezug auf den EU-Durchschnitt 160 % erreichte. Dem gegenüber steht die schwächere Wirtschaftskraft entfernterer Regionen: Die mittelmährische Region (Olomoucký kraj und Zlínský kraj) hatte 2005 lediglich 59,8 % der Wirtschaftskraft in Bezug auf den EU-Durchschnitt aufzuweisen.