Mesotherapie ist eine komplementärmedizinische Methode, welche der französischen Landarzt Michel Pistor (1924–2003) in den 1960er-Jahren erfunden und entwickelt hat. Man findet in dieser Methode Elemente der Akupunktur und der Neuraltherapie und erklärt Wirkungen mittels Reflexzonen, was auf fernöstliche Einflüsse rückschließen lässt. Der dem Griechischen entstammende Wortbestandteil „meso“ bedeutet Mittleres, Mittiges und wird hier auf die Hautschichten bezogen.
Mittels einer Injektionsakupunktur werden ausgewählte Wirkstoffe (oft Vitamine, Spurenelemente, pflanzliche Mittel bzw. niedrig dosierte Medikamente enthaltend) in die mittleren Hautschichten eingebracht. Die Mesotherapie soll positive physikalische Reize an der Haut und an den Akupunkturpunkten auslösen. Das Einbringen von Substanzen in die mittleren Hautschichten durch Mikroinjektionen erzielt bessere Effekte als ein bloßes Auftragen auf die äußere Haut. Die wenige Millimeter tiefen Stiche stimulieren das Gewebe, steigern die Durchblutung und verbessern die Sauerstoffversorgung.
Die kombinierten Wirkstoffe basieren zum Großteil auf natürlichen Stoffen und sind meist sehr gut verträglich. Die Bestandteile der Wirkstoff-Kombination werden je nach Anwendungsziel individuell zusammengestellt und dosiert.
Weil die Mesotherapie direkt an der Stelle der Erkrankung bzw. der Beschwerden angesetzt wird, sind deutlich geringere Mengen notwendig als etwa bei Medikamenten oder Wirkstoffen, die geschluckt werden. Außerdem wirken bei die Substanzen durch Diffusionsprozesse in tiefer liegenden Strukturen des Körpers, gelangen aber kaum in den Blutkreislauf und belasten deshalb den Organismus nicht unnötig. Die schonende Wirkweise, der geringe Material- und Zeitaufwand machen die Mesotherapie zu einem kostengünstigen und hochwirksamen medizinischen Verfahren.
Wegen der großen Bandbreite an therapeutischen und ästhetischen Anwendungsgebieten und des individuellen Zuschnittes auf die zu Therapierenden darf die Mesotherapie nur von qualifizierten Ärzten und Heilpraktikern angewandt werden.
Nicht alles, was machbar ist, ist auch gut. Einige Teile der Mesotherapie werden von der Schulmedizin nicht anerkannt. Beispielsweise wird auch „Mesobotox“ wird zu den Mesotherapien gerechnet. Da „Botox“ jedoch bei kosmetischen Anwendungen auf zwar schwach dosierte Nervengifte, aber eben Nervengifte (!), setzt, können wir dieser speziellen Einwirkung auf die mittleren Hautschichten nichts abgewinnen.
Zu den Anwendungsgebieten gehören (ohne dass wir hier Vollständigkeit erreichen):
- Arthrose (schmerz- und entzündungshemmend) sowie Überlastungsschäden durch Unfälle oder Sportverletzungen
- einige Allergien, welche durch Allergene unterschiedlicher Natur (chemischer, pflanzlicher oder tierischer Ursprung) hervorgerufen werden können. Ziel ist die Stimulanz der Immunzellen der Haut sowie des Bindegewebes.
- Heilgasinjektionen (z.B. im tschechischen Kurort Franzensbad sehr verbreitet), man nennt es auch Quellgastherapie bzw. Carboxytherapie (Injektionen von Kohlendioxid), zur Förderung von Durchblutungsstörungen auch zur Wundheilung und zur Behandlung lokal auftretender Schmerzen eingesetzt
- Vitaminspritzen zur Verschönerung der Haut
- Haarausfall-Bekämpfung (die Meso-Hair-Therapie wird etwa 10mal über zwei bis drei Monate durchgeführt und kann deshalb während einer Kurreise keine ausreichenden Effekte zeitigen)
- Thymustherapie (Injektion von Thymus-Frischextrakten zum Stimulieren der Bildung von weißen Blutkörperchen, welche das geschwächte Immunnsystem
- Mückenabwehr (Schutz vor Stechmücken durch eingebrachtes Vitamin B, welches die Mücken einige Wochen abhalten soll)
- Plättchenreiches Plasma ► weiter zur Erklärung des Begriffes „Plättchenreiches Plasma“
- lokales Vorkommen von Neurodermitis und Psoriasis
- Raucher-Entwöhnung
- übermäßiges Schwitzen im Achselbereich