- Rehabilitationskur
- Präventionskur
- Bäderkur
- Entschlackungskur
- Kneippkur
- Trinkkur
Wir erleben einen Rückgang des klassischen Kurwesens. Dies hängt damit zusammen, dass es viel Zeit braucht, um einen Effekt zu sehen. Der Kuraufenthalt sollte mindestens zwei Wochen dauern, aber auch das ist eigentlich ziemlich kurz. Besser wäre ein dreiwöchiger Aufenthalt, optimal aber ist wohl ein vierwöchiger Aufenthalt. Nur wenige haben aber so viel Zeit, um so lange in einem Kurort zu bleiben. Viele Leute suchen nach einer Möglichkeit, um ihre Gesundheit für die Zukunft zu bewahren. Dieser gegenwärtige Trend wird ► Medical Wellness genannt. Eine durchdachte medizinische Betreuung wird dabei mit verschiedenen Wellness-Aktivitäten verbunden. (Quelle: https://www.radio.cz)
Privatkuren
Privatkuren werden immer beliebter. Allerdings ist auch ein Trend zu immer kürzeren Urlauben zu erkennen. Dazu ist aus medizinischer Sicht zu sagen: Auch wenn eine Kur über 1 oder 2 Wochen besser als nichts ist, empfohlen werden mindestens 3 Wochen Kurdauer. Denn chronische Krankheiten sind über einen längeren Zeitraum entstanden, deshalb brauchen die positive Reaktion auf Heilmittel, die Aktivierung der Selbstheilungskräfte und die Neuausrichtung auf einen gesünderen Lebensstil ihre Zeit. Ungesunde Zustände, die über Jahre „aufgebaut“ wurden, lassen sich nun mal nicht husch-husch hinwegtherapieren.
Zuschüsse für Kuren
Krankenkassen bezuschussen oftmals Privatkur-Aufenthalte, die der Verbesserung bzw. Erhaltung des Gesundheitszustandes dienen. ► weiter zu: Ambulante Badekur
Geschichte des Kurwesens
Die Ursprünge des Kurwesens sind in der Antike – bei den Griechen und den Römern – zu finden. Schon damals waren die heilende Kraft von Thermal- und Mineralquellen, von Schlämmen, des Meeres und klimatischer Bedingungen bekannt. Krankheiten wurden als Ungleichgewicht von Körper und Seele empfunden, weshalb neben den Symptomen auch Ursachen therapiert wurden. Im Mittelalter nahm der Reiseverkehr deutlich ab, erst ab dem 18.Jahrhundert änderte sich dies, als der technische Fortschritt für infrastrukturelle Verbesserungen und für das In-Gang-Setzen von Forschungen sorgte. Gleichwohl konnten zunächst überwiegend nur Wohlhabende am Aufschwung der Badereisen partizipieren, dabei trat der medizinische Aspekt sogar etwas zurück.
Auch in Deutschland entwickelte sich ein derartiges Kurwesen, welches aber Ende des 19.Jahrhunderts einen Einbruch erlebte, denn 1872 würde ein Glücksspielverbot durchgesetzt. (Ein Casino gehörte oftmals zum Kurort dazu.) Das deutsche Kur- und Bäderwesen musste nun zwangsläufig die medizinischen Aspekte der Heilbäder und Kurorte akzentuieren, was etliche Kurorte vor enorme Herausforderungen stellte. Eine positive Entwicklung war, dass man sich nun der lokalen Heilmitteln zuwandte und die Wirkungen wissenschaftlich nachzuweisen begann. In dieser Zeit begann das Bestimmen der Heilindikationen und der Gegenanzeigen (Kontraindikationen), das Berufsbild des Badearztes (des Kurarztes) enstand und die Spezialisierung der Kurorte ausdrückende Bezeichnungen (Moorbad oder Luftkurort zum Beispiel) wurden eingeführt.
Während der beiden Weltkriege wurden die Kureinrichtungen zu Lazaretten umfunktioniert, gleichwohl verdient beim Zeitraum dazwischen der Fakt Erwähnung, dass ab 1918 Kurorte und Heilbäder auch den sozielversicherten Patienten zugänglich gemacht wurde. Denn damit fand die Privilegierung der wohlhabenden Schichten ein Ende. Ab den 50er-Jahren erfuhr das Kurwesen in beiden deutschen Staaten einen Aufschwung, da die entsprechenden gesetzlichen Voraussetzungen geschaffen wurden.
Einsparungen in Bezug auf die gesetzlich zulässigen Zuschüsse zur Kur, die im vereinigten Deutschland vorgenommen wurden, sowie die Verkürzung der Kurdauer auf 3 Wochen und die Vergrößerung des Abstandes zwischen 2 förderungsfähigen Kuren stellten viele Kureinrichtugen und Kurorte vor Probleme, da die Auslastung sank. Inzwischen sind einige Korrekturen dieses Kurses vorgenommen wurden. Außerdem ist die Bereitschaft gestiegen, eine Kur komplett selbst zu bezahlen. In den letzten Jahren befinden sich die deutschen Kureinrichtungen wie auch anderswo in der Verlagerung der Schwergewichte von der „klinischen Kur“ zu modernen Gesundheitsangeboten.
Weit über 300 Kurorte und Heilbäder in Deutschland sind berechtigt, ein Kurprädikat zu führen. ► weiter (Kur-Sparten)